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Selbstcoaching

Selbstcoaching: Gut gemacht und selbst dran schuld – wie Sie sich im Alltag selbst coachen können

Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu coachen. Und jeder von uns hat es auch schon einmal getan. Wenn wir mit uns selbst sprechen (wir tun das alle, ob laut, leise oder innerlich), uns selbst Mut zusprechen, uns einreden, dass wir gewisse Dinge bestimmt (nicht) schaffen, wir mit uns selbst hadern, uns selbst loben etc., so sind dies alles Elemente eines Selbstcoachings.

Für erfolgreiches Selbstcoaching ist es dabei unbedingt erforderlich, dass wir gute, für unsere eigene Persönlichkeit individuell geeignete, Methoden kennen und diese anwenden können.

Gerade in der jetzigen Zeit, in der viele von uns ihre Arbeitszeit alleine im Home-Office verbringen, ist effektives und erfolgreiches Selbstcoaching förderlich. Es hilft uns, auch in dieser besonderen Situation mit ihren außergewöhnlichen Bedingungen eine hochwertige Qualität der eigenen Arbeitsergebnisse zu erzielen. Aber auch Motivationsdefizite, mangelnde Selbstdisziplin, fehlendes Selbstvertrauen, Entscheidungsschwierigkeiten oder Probleme bei Konzentration und Fokussierung können mit verschiedenen Methoden selbst abgemildert oder idealerweise behoben werden.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen einige Methoden vorstellen, mit denen ein Selbstcoaching gelingen kann. Sie dauern oft nur wenige Minuten und erfordern von Ihnen lediglich die Bereitschaft, sich hierauf einzulassen und sich diese wenigen Minuten Zeit zu nehmen. Was haben Sie also zu verlieren, wenn Sie dies einmal ausprobieren?

Erinnern Sie sich an Erfolge aus der Vergangenheit!

Vielleicht haben Sie eine schwierige Aufgabe bekommen, womöglich noch versehen mit einem konkreten Datum zur Ablieferung des Ergebnisses. Möglicherweise werden innerlich an diesem Punkt vertraute Glaubenssätze (Das schaffe ich nie! Ich kann das nicht! etc.) laut. Erinnern Sie sich bewusst an ähnliche Situationen in der Vergangenheit, die Sie erfolgreich bewältigt haben. Versuchen Sie, diese Situation(en) aus der Vergangenheit noch einmal nachzuerleben und das positive Gefühl nach erfolgreicher Bewältigung zu empfinden. Helfen können hier selbst gestellte Fragen wie: Wie habe ich das damals gemacht? Welche Fähigkeiten habe ich dabei gezeigt? Was oder wer konnte mich dabei unterstützen? Selbst wenn Sie diese Fragen nicht eindeutig für sich beantworten können, so steht erst einmal die Erkenntnis und Gewissheit, dass Sie diese Situation(en) schon einmal erfolgreich gemeistert haben. Sie sind also absolut in der Lage, die gestellte Aufgabe zu bewältigen. Schließlich haben Sie bereits bewiesen, dass Sie dies können. Allein dieses Gefühl, dass die Lösung der Aufgabe für Sie möglich ist und Sie in der Vergangenheit bereits gezeigt haben, dass Sie dies erfolgreich tun können, lassen Sie womöglich positiver an die aktuelle Aufgabe herangehen. Ihre negativen Glaubenssätze werden zumindest leiser und haben nun einen positiven Gegenspieler. Ihre innere Überzeugung kann zu einem Gelingen beitragen.

Erkennen Sie Ihre inneren Helfer und vermeintlichen Saboteure! Nutzen und briefen Sie diese!

Wir alle tragen verschiedene innere Anteile in uns, die uns in gewissen Situationen unterstützen oder aber hemmen können. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und horchen Sie in sich hinein. Welche Stimmen (Anteile) können Sie bezogen auf Ihr aktuelles Anliegen vernehmen? Welche sind hilfreich, welche hinderlich? Versuchen Sie, die hilfreichen Anteile zu identifizieren. Sie können ihnen auch einen Namen geben und mit ihnen Kontakt aufnehmen, mit ihnen sprechen. Stärken Sie diese Anteile und bitten Sie diese aktiv um Unterstützung. Identifizieren Sie auch innere Stimmen, die Ihnen hinderlich erscheinen. Auch diese Anteile wollen uns nicht per se schaden, sondern verfolgen uns gegenüber eine positive Absicht (z.B. empfinden wir Nervosität vor einer wichtigen Aufgabe manchmal als hinderlich. Die positive Absicht dieses Anteils ist es aber, uns die Fokussierung zu erleichtern). Versuchen Sie, diese positive Absicht zu erkennen und diesen (derzeit hinderlichen) Anteil wertzuschätzen. Treten Sie auch mit diesen Anteilen in Kontakt, bedanken sich für das Bemühen und bitten Sie sie, derzeit etwas zurückzutreten. Überlegen Sie, wie Sie die unterstützenden inneren Anteile in den Vordergrund bringen und die hinderlichen zeitweise etwas in den Hintergrund treten lassen können. Beachten Sie, dass diese Stimmen/Anteile alle Teil von Ihnen sind und nicht „weggemacht“ werden können. Sie können Sie aber steuern und derzeit nützliche Anteile lauter sowie hemmende Stimmen leiser werden lassen.

Was würde Mama dazu sagen? Holen Sie sich externen Rat!

Wenn Sie vor einer Entscheidung stehen oder sich unsicher sind, können Sie fiktiv andere Leute um Rat fragen. Stellen Sie eine Frage und stellen Sie sich vor, was eine andere Person dazu sagen würde. Wie würden meine Eltern oder meine Kinder antworten, wenn ich sie um Rat fragte? Die gewählte Person kann auch ein Prominenter oder eine fiktive Gestalt sein. Was würde mir Julius Cäsar raten? Was würden mir Superman oder Micky Mouse auf meine Frage antworten? Hier geht es nicht darum, seine Entscheidung von anderen treffen zu lassen, sondern mögliche Antworten zu bestätigen oder in Frage zu stellen, um mehr Sicherheit zu erlangen. Insbesondere können Sie so zu neuen Antworten kommen, die Sie so vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatten.

Reden Sie sich gut zu! Seien Sie freundlich mit sich!

Wir führen alle mehrfach täglich Gespräche mit uns selbst. Dabei neigen wir manchmal dazu, negative Dinge zu betonen und unsere positiven Fähigkeiten und Eigenschaften zu wenig zu schätzen. Nicht selten drückt sich dies in der Sprache aus. Während wir in negativen Zusammenhängen oft assoziiert von ICH sprechen (Ich Idiot! Das habe ich ja schön vermasselt!), tun wir dies in positiven Dingen oft dissoziiert und sprechen von DU (Das hast Du gut gemacht! Du kannst stolz auf Dich sein!). Sprechen Sie in der ICH-Form zu sich. Sie können sich auch dabei selbst im Spiegel anschauen. Sprechen Sie freundlich und positiv zu sich. Es kann bereits helfen, bei wenig Selbstbewusstsein täglich zu sich zu sagen: „Ich bin ok so, wie ich bin.“ Oder wenn der innere Schweinehund (siehe die Ausführungen zu den inneren Anteilen weiter oben) Sie daran hindert, jetzt eine Runde zu joggen, sagen Sie sich: „Ich werde mich danach besser fühlen. Ich tue meinem Körper jetzt etwas Gutes.“ Je nach Situation und Anliegen, variieren Sie diese Aussagen.

Ersetzen diese Methoden zum Selbstcoaching einen professionellen Coach?

Wenn die genannten Methoden oder auch andere Dinge Ihnen helfen und Sie sich somit in verschiedenen Situationen selbst helfen können, verfügen Sie über einen wahren Schatz. Wenn Sie Ihre Anliegen damit selbst lösen können, benötigen Sie auch keinen Coach, der Ihnen diese Methoden erklärt, näher bringt und Sie dabei unterstützt, die geeigneten Methoden für sich selbst zu finden.

Anliegen, Probleme oder Fragen sind aber oft komplex. Manchmal gelingt es uns dabei nicht, uns ausreichend von uns selbst oder einer Situation zu distanzieren, um objektiv und lösungsorientiert darauf zu blicken. Zudem kann uns ein externer Begleiter wertvolle Rückmeldungen geben zu unserer Körpersprache, unseren Widersprüchen oder auch zum Umgang mit uns selbst. Ein außenstehender Coach kann uns neue Methoden zeigen, andere und neue Denkansätze vermitteln und uns den Wechsel der Perspektive (sei es räumlich, zeitlich oder aus Sicht anderer Personen) erleichtern.

Aus diesen Gründen kann ein professionelles systemisches Coaching noch einmal andere, erweiterte und mitunter kraftvollere Lösungs- und Umsetzungswege aufzeigen. Auch wir professionelle Coaches des Coachingwerks nutzen regelmäßig Coachingeinheiten mit einem anderen Coach. Wir verfügen zwar alle über ein umfangreiches Repertoire an Methoden des Selbstcoachings, erleben aber immer wieder eine Eröffnung neuer Perspektiven durch die Hilfe eines anderen Coaches.

Wünschen Sie sich individuelle Begleitung, Ihr persönliches oder berufliches Anliegen in einem systemischen Coaching zu bearbeiten? Gerne unterstützen die Coaches des Coachingwerks Sie persönlich oder mit Video-Coaching. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf unter info@coachingwerk-koeln.de oder suchen Sie sich hier Ihren passenden Coach aus und sprechen ihn/sie direkt an.

Köln, 28.04.2020
Martin Binzen – Systemischer Personal und Business Coach (ECA)

Kontakt:
martin.binzen@coachingwerk-koeln.de