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Rauhnächte – Zeit der Besinnung, der Reflektion, des Rückblicks und des Ausblicks

Haben Sie schon mal von den Rauhnächten gehört? Was ist das, Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind ein sehr altes Brauchtum und beschreiben die Zeit, zwölf Nächte und elf Tage, um den Jahreswechsel. Meist wird damit der Zeitraum von Weihnachten (25. Dezember) bis zum Fest der Erscheinung des Herrn (Heilige drei Könige) am 6. Januar bezeichnet.

Dieser außergewöhnlichen Zeitphase im Jahr wird eine besondere Bedeutung zugeschrieben, möchten Sie wissen welche?

Es handelt sich um eine Zeit der Besinnung, der Reflektion, des Rückblicks und des Ausblicks.

Verstehen Sie diese Zeit also als eine Hilfe zum Unterbrechen des ganzjährigen Hamsterrades, das Sie oder andere antreibt und Sie auf Trab hält. Steigen Sie ein in eine Phase, die darauf ausgelegt ist, zu reflektieren, nach innen zu schauen, still zu werden, sich auf das Wesentliche neu zu besinnen. Hierbei können Sie sich drei Fragen stellen.

Wo komme ich her?
Wo gehe ich hin?
Was soll ich tun?

Diese Zeit um den Jahreswechsel bietet Ihnen die Chance, den Sinn des Lebens immer wieder neu zu hinterfragen, für sich zu klären, wer und was Sie antreibt und wohin sie gelangen wollen. Wer wollen Sie sein? Sind Sie der, der Sie sein wollen? Vielleicht möchten Sie eine Kurskorrektur vornehmen.

Die Rauhnächte, die heilige Zeit zwischen den Jahren und den Jahreswechsel, erlauben das Schnuppern an der Zukunft und geben die Möglichkeit zu überprüfen, wo Sie auf Ihrem Lebensweg stehen. Sind Sie noch auf dem richtigen Weg?
Nehmen Sie sich in diesen 12 Nächten und 11 Tagen die Zeit und tauchen Sie ein in das ganz Andere.

Es wurde lange kontrovers diskutiert, woher sich die Bezeichnung Rauhnächte ableiten lässt. Es gibt viele Theorien und Vermutungen, aber eine eindeutige Erklärung konnte bis heute nicht gefunden werden. Dies ändert aber nichts an der Magie dieser besonderen Zeit, deren Brauch bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht und vermutlich noch weit darüber hinaus.

Die Anzahl der Rauhnächte ist zwölf, die Zwölf steht für das Große und Ganze, ist also von besonderer Bedeutung. Wir finden diese Zahl auch in verschiedenen geschichtlichen Kontexten, zum Beispiel hat das Jahr zwölf Monate, es gab zwölf Apostel und zwölf Stämme Israels.

Seinen Ursprung hat der Brauch vermutlich in der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Ein Jahr, bestehend aus zwölf Mondmonaten, umfasst 354 Tage. Da der Kalender des Sonnenjahres 365 Tage umfasst, wurden die fehlenden 11 Tage (12 Nächte) als „tote Tage“ eingeschoben.

Dies ist wohl der Grund, warum man diesen Tagen um den Jahreswechsel eine große Bedeutung beimisst. In der Mythologie wird oft berichtet, dass an solchen Tagen die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt seien und daher die Grenzen zu anderen Welten fielen.

Wie sind die Rauhnächte anzuwenden?

Es wurde angenommen, dass es zwischen den einzelnen Tagen der Rauhnächte und den Monaten des kommenden Jahres Wechselbeziehungen gibt. So stand zum Beispiel der 25. Dezember für den Januar des darauffolgenden Jahres, der 26. Dezember für den Februar des darauffolgenden Jahres und so weiter.
Somit war es möglich, einen Ausblick zu haben, wie das Wetter in dem Monat sein wird, ob es einen trockenen Sommer, einen feuchten Herbst oder ein schönes Frühjahr geben würde. Die Bedeutung geht jedoch weit über eine schlichte Wettervorhersage hinaus.

Es können auch persönliche oder gesellschaftliche Themen für den Jahreswechsel abgeleitet werden, zum Beispiel: Wird es für mich ein glückliches Jahr, stehen Preiserhöhungen an, werden Streitigkeiten aufkommen, wird es eine gute Ernte geben oder werden erfolgreiche Geschäfte möglich?

Die heilige Zeit der Rauhnächte füllt also quasi ein „Loch“ im Kalender, das insbesondere durch ein Ende und einen Neuanfang gekennzeichnet wird, was sich auf das Leben gut übertragen lässt.

Die Rauhnächte sind eine heilige Zeit, die uns die Möglichkeit bieten, Ganzheit herzustellen, uns auf unser Lebensziel zu besinnen und uns Antworten auf drei Grundfragen zu liefern:

Wo komme ich her?
Wo gehe ich hin?
Was soll ich tun?

Die Zeit um den Jahreswechsel bietet uns jedes Jahr aufs Neue die Chance einer Überprüfung und Neu-Verortung unserer Lebens-Strategie. Bei diesem Prozess unterstütze ich Sie sehr gerne.

 

Odenthal, 31.12.2021

Corinna Enners, Systemische Business, Personal & Team Coachin und Mediatorin

Kontakt:
corinna.enners@coachingwerk-koeln.de